Pressemitteilung Nr. 2 vom 16.02.2011


Wie geht es weiter im Bereich „Haus der Insel“?



Für die Umgestaltung und den Neubau des „Parkhotel“ wurde in Abstimmung zwischen dem Bauherrn und dem städtischen Bauausschuss inzwischen eine Lösung gefunden. Die Planung, die noch einer weiteren Verfeinerung bedarf, dürfte die gestalterischen Ansprüche erfüllen, die an ein Objekt in solcher Ortseingangslage zu stellen sind und die zugleich die weitergehenden Überlegungen zur Neubebauung des anschließenden Areals berücksichtigt.

Am Dienstag wurde dem Aufsichtsrat bei den städtischen Wirtschaftsbetrieben, die Eigentümerin des Geländes sind, das Ergebnis der Ausschreibung für den Bereich „Haus der Insel“ vorgestellt. Die relativ große Fläche war bekanntlich in 4 Lose aufgeteilt worden. Die beratene und verabschiedete Ausschreibung enthielt zum städtebaulichen Konzept, zur Architektur und zu den möglichen Nutzungen (z.B. Hotel, Gastronomie, Wohnen, Einzelhandel) Hinweise und einen Rahmen. Insbesondere enthielt die Ausschreibung auch eine Reihe von Mechanismen, die sich mit der Sicherstellung der Finanzierung eines solchen Projekts befassten, damit ein Fiasko wie beim leider immer noch nicht wieder flotten Projekt „5-Sterne-Hotel“ nach Möglichkeit ausgeschlossen wird. Diese, für solche Ausschreibungen durchaus nicht üblichen Bedingungen waren es offensichtlich, die den Kreis der Bewerber leider nicht größer werden ließ. Nach der ersten Ausschreibung im Sommer 2010 folgte eine zweite mit gleichem Erfolg. Auf zwei der vier Lose hat sich ein Bewerber gemeldet.

Es handelt sich dabei um einen gut situierten Kaufmann aus Bremen, der seit Jahrzehnten Gefallen an Norderney gefunden hat und nun einen Teil des Vermögens, hinter dem im Übrigen auch eine Stiftung steht, hier investieren möchte. Den Investor verbindet im Bereich des Bauens seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit/Begleitung mit dem Architekturbüro Brune, ebenfalls mit Sitz in Bremen.

Die Aufsichtsratssitzung diente insofern dem Kennenlernen und ergänzenden Ausführungen und Erklärung zum Projekt. Eine Reihe von Fragen wurde beantwortet, wobei es natürlich auch um die zeitlichen Perspektiven ging. Auf Seiten der Kommune besteht Druck wegen der weiter auflaufenden Belastungen und des sich stetig verschlechternden Zustandes des HdI, der Investor möchte aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Umstände schnellstmöglich beginnen und auch am „Parkhotel“ soll es im kommenden Winterhalbjahr losgehen. Von daher besteht die Notwendigkeit, baldmöglichst zu einer Entscheidung zu kommen. Schließlich beanspruchen sowohl die Verhandlung privatrechtlicher Abmachungen und die logistische Vorbereitung des Bauens als auch der öffentlich-rechtliche Teil mit Bebauungsplan, Genehmigung usw. noch einige Zeit.

In Erörterungen war immer klar, dass das Areal nur insgesamt bebaut werden kann. Über mehrere Jahre verteilte Abschnitte sind nicht vertretbar; aber auch nicht erwünscht. Deshalb hatten sich die Geschäftsleitungen kurzfristig in Vorbereitung der Sitzung mit der Frage befasst, wie das Projekt rund zu bekommen ist.

Da die Wiederholung einer in der Vergangenheit bereits geführten Grundsatzdiskussion nicht zielführend ist und eine neuerliche Ausschreibung neben der Zeitverzögerung wenig Aussicht auf andere Ergebnisse erwarten lässt, haben sich Gedanken verfestigt, sich selbst dem Projekt zuzuwenden bzw. den offenen Teilen zuzuwenden. Dabei wurde auch der in der Ausschreibung aufgenommene und Öffentlichkeit formulierte Wunsch aufgegriffen, neben immer beabsichtigten kleineren Veranstaltungsgelegenheiten auch an eine größere Einheit zu denken. Ob als Investor oder gar Betreiber ist dabei in dieser Phase nicht zu beantworten. Jedenfalls wurden Berechnungen vorgestellt. Diese belegten wieder einmal, dass eine Tagungseinheit ohne Tagungshotel wirtschaftlich nie funktionieren kann. Selbst bei einem speziellen Tagungshotel mit vielleicht 30 Zimmern bedürfen die Risiken einer Überprüfung. Klar wurde zudem herausgearbeitet, dass einerseits in der Norderneyer Hotelerie durchaus Interesse am Vorhandensein von Veranstaltungsräumen besteht, die die öffentliche Hand vorhält. Anderseits besteht am Betrieb eines solchen Angebotes oder auch damit verbundenen Tagungshotels eben kein Interesse. Die Kommune muss in dieser Beratungsphase aufpassen, dass nicht realistische Wunschträume den Weg vom Regen in die Traufe eröffnen. Schließlich muss und will sich die Kommune von Belastungen frei machen und nicht alte durch neue austauschen. Von daher steht auch die Entscheidung zur Fortnahme des HdI nicht in Frage, was in der Inselöffentlichkeit – wodurch auch immer befördert – immer einmal wieder auftaucht. Die Geschäftsführungen wurden beauftragt, die Überlegungen und Berechnungen zum Risiko eines Eigeninvestments voranzutreiben. In 14 Tagen soll eine Folgesitzung stattfinden.