Pressemitteilung Nr. 11 vom 03.07.2012

Beendigung der Geburtshilfe auf Norderney



Gemeinsame Presseerklärung der Stadt Norderney, des Krankenhauses

sowie Herrn Bomhard

Nachdem die geburtshilfliche Versorgung auf Norderney über Jahrzehnte trotz vieler Widrigkeiten und nicht immer einfachen Rahmenbedingungen erfolgreich aufrechterhalten werden konnte, hat Herr Bomhard für sich die nicht leichte Entscheidung treffen müssen, seine belegärztliche Tätigkeit am Krankenhaus Norderney zum 01. September diesen Jahres zu beenden. Nach über neunjähriger Tätigkeit hat sich die persönliche Belastung derart negativ entwickelt, dass die Fortführung der Geburtshilfe nicht mehr darstellbar ist. Als Konsequenz dieser Entscheidung entfällt auch für die hiesige Hebamme ein Großteil der Grundlage für ihre Tätigkeit auf Norderney.

Für das Krankenhaus und auch die Norderneyer Hebamme Frau Gaby Peinecke ergibt sich daraus die unvermeidliche Folge, die klinisch geburtshilfliche Versorgung  einstellen zu müssen. Die Beendigung der Belegarzttätigkeit betrifft die Schließung  beide Betten der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Die Situation lässt aus heutiger Sicht keine positive Prognose zu, diesen Fachbereich in absehbarer Zeit neu besetzen zu können. Die Stadt Norderney und das Krankenhaus bedauern diese Entwicklung sehr.

Über viele Jahre konnte gerade das sehr emotional besetzte Thema Geburtshilfe auf Norderney durch das außerordentliche Engagement aller Verantwortlichen und den hohen persönlichen Einsatz von Frau Peinecke, Herrn Bomhard und seinen Vorgängern angeboten werden. Viele Norderneyerinnen und Norderneyer haben in dieser Zeit das Licht der Welt – auf ihrer Insel – erblicken können. Die Stadt Norderney und das Krankenhaus werden sich trotz der sehr schlechten Erfolgsaussichten weiterhin für eine Lösung des Problems einsetzen. Die aktuelle wirtschaftliche Lage des Krankenhauses spielt in der Betrachtung der Ursachen für die Misere der gynäkologischen Abteilung keine Rolle.

Seine Praxistätigkeit in der Mühlenstraße und damit auch die ambulante Versorgung schwangerer Frauen wird Herr Bomhard weiterhin zu den gewohnten Sprechzeiten fortführen. Die nächsten Krankenhäuser mit geburtshilflicher Abteilung befinden sich in Aurich und Emden. In dringenden Fällen außerhalb der Sprechzeiten wäre der jeweilige Hausarzt bzw. der  Dienst habende Arzt im Rahmen des kassenärztlichen Notdienstes zu verständigen.