Pressemitteilung Nr. 14 vom 12.07.2012

Presseerklärung zum Strukturgespräch zur Zukunft des Norderneyer Krankenhauses



Gemeinsame Presseerklärung der Stadt Norderney und des Krankenhauses Norderney zum Strukturgespräch zur Zukunft des Norderneyer Krankenhauses


Am heutigen Tage hat auf Einladung des Landrates Harm-Uwe Weber im Kreishaus des Landkreises Aurich unter Beteiligung von Vertretern der Krankenkassen, des Sozialministeriums, der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, des Geschäftsführers unseres hiesigen Krankenhauses, Vertretern der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „BDO“ und des Bürgermeisters sowie seines Vertreters ein Gespräch zur wirtschaftlichen Situation des Krankenhauses stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die auf Norderney in kurzer Zeit gesammelten Unterschriften übergeben.

In sachlicher Gesprächsatmosphäre wurde die wirtschaftliche Situation des Krankenhauses erörtert und gemeinsam über Perspektiven nachgedacht. Die vor dem Hintergrund der Insellage bestehenden Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale wurden verdeutlicht und allgemein anerkannt. Anlässlich der Diskussion trat zu Tage, dass die Belegung des Krankenhauses hinter den wirtschaftlichen Erfordernissen weit zurückbleibt und sich als äußerst problematisch darstellt. Grundsätzlich besteht bei allen beteiligten Gesprächspartnern die Bereitschaft, sich für das Norderneyer Krankenhaus einzusetzen und die medizinische Versorgung langfristig sicherzustellen. Gleichwohl waren sich die Beteiligten darüber einig, dass eine bedarfsorientierte mittelfristige Neustrukturierung des Hauses dringend erforderlich ist. Die grundsätzliche Notwendigkeit einer stationären Versorgung wurde dabei nicht in Frage gestellt. Eine Schließung des Hauses wurde eben deswegen auch nicht diskutiert. Gemeinsam sollen kurzfristig Perspektiven und Handlungsoptionen für eine tragfähige Lösung erarbeitet werden. Dazu werden zeitnah weitere Gespräche zwischen den Kostenträgern, dem Krankenhaus und auch der kassenärztlichen Vereinigung geführt werden. Für das Jahr 2012 wurde in Aussicht gestellt, die Liquidität vorerst sicherstellen zu wollen, wobei noch keine konkreten Zusagen zur Höhe der Kostenbeteiligungen gemacht wurden. Ein entsprechendes Engagement der Kommune wird dabei erwartet. Der Sicherstellungszuschlag wurde  – auch in Anbetracht der Kurzfristigkeit der zu lösenden Probleme - als nicht zielführend erachtet und daher auch nicht weiter thematisiert. Es wird davon ausgegangen, auch ohne dieses rechtliche Instrumentarium eine Lösung zu finden, die allerdings die Bereitschaft zu Veränderungen bei allen Verantwortlichen bedingt.

 

Der heutige gegenseitige Austausch hat ein Stück weit zur Beruhigung der Situation beigetragen, lässt aber erkennen, dass die Zukunft des Krankenhauses noch lange nicht „in trockenen Tüchern“ ist. Es kommt jetzt darauf an, seitens der Krankenhausleitung gemeinsam mit den Kostenträgern für das Haus eine verlässliche Zukunftsperspektive zu erarbeiten und aufzuzeigen.



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