Weltnaturerbe Wattenmeer

Weltnaturerbe Wattenmeer
Seit dem 26.06.2009 gehören die niederländischen, niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Bereiche des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe!
Mit diesem Titel zeichnet die UNESCO, eine Organisation der Vereinten Nationen, solche Landschaften aus, die wegen ihrer Einzigartigkeit und Schönheit unbedingt für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben sollen.

 
 
Von vier Punkten des UNESCO-Kriterienkatalogs muss eine Landschaft einen besonders gut erfüllen, um den Titel „Weltnaturerbe“ erlangen zu können. Das Wattenmeer erfüllt sogar drei Kriterien! Die Insel Norderney erlaubt wie kaum ein anderer Standort an der niedersächsischen Küste das Erleben dieser Kriterien. 
 
Biologische Vielfalt: Die Insel verfügt über das komplette Inventar an Lebensräumen, die für das Wattenmeer typisch sind (Strände, alle Dünenstadien, Salzwiesen). Der vom Menschen nicht genutzte Südstrandpolder fügt dem noch Schilfröhrichte und Teiche hinzu. So kommt es zu einer für die ostfriesischen Inseln einmaligen Lebensraumvielfalt! Hiermit geht dann auch eine große Artenvielfalt einher (sowohl bei Farn- und Blütenpflanzen und Tieren nach Borkum die zweithöchste Artenzahl der ostfriesischen Inseln).
 
Biologische Prozesse:
Besonders auf dem Ostheller, dem 5 Kilometer langen Ostende Norderneys, laufen auf großer Fläche Prozesse wie die Entstehung von Dünen und Salzwiesen ungestört ab. Im Zeitraum 1968-96 bildeten sich dort jeweils 190 ha neue Dünen und Salzwiesen.
 
Geologische Prozesse: Norderney ist auch unter den Ostfriesischen Inseln eine junge Insel. Weite Bereiche des Osthellers sind nicht älter als 350 Jahre! Veränderungen, die von Ebbe, Flut und Stürmen hervorgerufen werden und so die Inselgestalt prägen, laufen auch heute noch ab. Besonders gut ist dies an den anlandenden Sandbänken bei der Weißen Düne oder am großen Priel in den Salzwiesen, dem Schlopp, zu beobachten.
 
Naturschätze:
Norderney verfügt über einige Naturschätze, die die Insel für Naturliebhaber besonders interessant machen. Bei den Vögeln sind dies die Brutvorkommen von Kornweihe, Zwergseeschwalbe und Sandregenpfeiffer, bei den Schmetterlingen der Mittlere Perlmutterfalter.
 
Erlebbarkeit: Die meisten der hier aufgeführten Besonderheiten lassen sich beobachten und erleben, in dem man das öffentliche Wegenetz nutzt. Durch diese Form der Besucherlenkung konnten bereits in den siebziger Jahren der Erhalt der Naturschönheiten und ein nachhaltiges Naturerlebnis vereinbart werden.